I AM'STERDAM!   ..   Joe's kleines Tagebuch im Internet aus Amsterdam für Freunde und Interessierte

Fahrendes EisenIIIoxid
Amsterdam op de Fiet
Donnerstag, 30. September 2010
 
Ich habe ja schon geschrieben, dass es in Amsterdam nur so vor Fiets (Fahrrädern) wimmelt. Heute beschreibe ich, was sich hier so alles als Fahrrad bezeichnen darf. Nämlich so ziemlich jeder fahrradähnliche Gegenstand mit zwei Rädern, auf dem man 50m fahren kann, ohne dass er in alle Einzelteile zerfällt.

Generell ist das typische Hollandrad hier am häufigsten anzutreffen, mit einem schwarzen Rahmen, hoch geschwungenem Lenker und großen Rädern. Viele Fahrräder sind aber phenomenal verrostet, dem Draußenstehen im Regen sei Dank. Und alle besitzen mindestens eine der im folgenen beschriebenen Eigenschaften:

Räder: Sind rund in 2 der 3 Raumebenen. In die dritte Dimension hinein beschreiben sie Bögen, Achten und komplexere mathematische Gebilde. Das erzeugt beim Fahren eine interessante Geräuschkulisse und verhilft einem eventuell vorhandenen Dynamolicht zu einem tollen Blinklichteffekt.
Bremsen: Die meisten Räder haben nur eine Rücktrittbremse, Bremswirkung etwas stärker als "Fuß in die Speichen halten". Zumindestens, solange dabei die Kette nicht reißt. Handbremsen sind eher selten, oft gibts nicht mal Griffe am Lenkerrohr.
Kette: Uralt, ausgeleiert und steifgerostet. Manche Velos verwandeln zwei Drittel der vom Fahrer investierten Kraft in Quietschgeräusche.
Gangschaltung: Fehlanzeige. Viele Räder hatten mal eine Nabenschaltung, bevor diese (meistens im allergrößten Gang) festgerostet ist.
Fahrradschloss: Amsterdam ist Fahrraddiebstahlstadt Nr. 1 in Europa. Wer sein Rad länger als eine Woche besitzen will, investiert in Schutz. Wuchtig und schwer sind Schlösser hier, dicke Ketten, mit denen man zur Not Jumbojets abschleppen könnte. Viele Räder haben sogar zwei von den Dingern, wohingegen dünne Spiralkabelschlösser (aka. Geschenkbänder) kaum Verwendung finden.
Gepäckträger: Fast immer vorhanden und sehr stabil. Niederländer transportieren gerne und oft große und schwere Dinge darauf, z.B. Möbel, Einkäufe oder andere Niederländer.
Licht: haben die allermeisten hier, wenn auch selten im Originalzustand. die Polizei stoppt gern mal Radfahrer im Dunkeln. Es ist aber egal, wie die Lampen aussehen, Hauptsache, irgend etwas leuchtet. Überall gibt es für wenige Euro billige LED-Batterieleuchten zu kaufen. Die sind quasi Einwegware, vernünftige Scheinwerfer hat hier kaum jemand.
Herkunft: Es gibt, neben den sehr vielen Fahrradläden, auf den Märkten eine Menge Stände, die gebrauchte Fahrräder und Zubehör anbieten. Quelle dieser Räder: siehe Punkt 5. Die Händler reanimieren selbst absolute Schrottkrepel wieder und verscherbeln sie, ab 50 Euro hat man ein Rad, welches bis außer Sichtweite des Marktes hält und dann zu (Rost)Staub wird. Mit etwas Suchen bekommt man für 70 Euro ein brauchbares Gebrauchtrad auf dem Markt, für 100 eins im Laden.

Und mein hallenser Fahrrad? Fällt natürlich auf hier. Es ist ein Mountainbike und nicht schwarz. Es fährt, ohne zu quietschen. Es hat eine intakte Schaltung. Und funktionierende(!) Hand(!)Bremsen. Und ordentliches Licht. Und seit Amsterdam zwei große, schwere Schlösser. Sonst wär es wohl nicht mehr mein Rad.

Achja die Auflösung des Wörterrätsels:
doodschieten ≈ "Totschießen" = Erlegen, also das, was der Jäger mit Bambi machen will
toonaangevend ≈ "Tonangebend" = Führend, maßgebend
uitrusten = ausruhen (und nicht "ausrasten")
eetpirat ≈ "Esspriat (?!) " ist der Zechpreller
misdaadroman finde ich besonders toll: ähnelt "Missetatsroman" und ist nix anderes als ein Krimi
begraven = Begraben (Okay, das war einfach)
met obzet = Absichtlich (Mit Absicht)
gelukwensen kann ich denen die alles richtig geraten haben .. Glückwunsch!

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Diese Aufnahmen hier stammen mal nicht aus Amsterdam, sondern aus Wippra. Was es damit auf sich hat, erklärt die Galerie selbst.


Ein paar Amsterdam-Ansichten bei Tage


Nachtaufnahmen von Dach meiner alten Wohnung aus


Mein erstes hier gebackenes Brot .. sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?


Natürlich gibts viel Wasser hier. Das ist der Meerarm, der durch Amsterdam führt, samt moderner Promenade und super Ausblick auf einen neueren Teil von Amsterdam.


Viel Regen bedeutet viele Wolken - und solch schöne Bilder im Abendlicht. Das Wohngebiet selbst hier ist nicht so fotogen.


Die Pflanze habe ich von Jochen bekommen. Mein erstes eigenes "Grün" hier .. sie hat einen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett. Ich hab blos vergessen, welcher Art die Pflanze angehört.

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