I AM'STERDAM!   ..   Joe's kleines Tagebuch im Internet aus Amsterdam für Freunde und Interessierte

Koninginnedag
Amsterdam in Orange
Donnerstag, 10. Mai 2012
 
Hätte man vom Weltall aus vorletztes Wochenende auf Westeuropa geschaut, wären einem orange Flecken aufgefallen und einer davon genau dort, wo Amsterdam liegt. Am 30. April war nämlich Königinnentag.
Koninginnedag, wie man hier sagt, ist der Geburtstag der Königin und einer der wichtigsten Nationalfeiertage der Niederlande. Ein Blick zu Wikipedia könnte nun Verwirrung stiften. Hat Beatrix nicht im Januar Geburtstag? Stimmt. Und sie hat bei Amtsantritt verfügt, dass der Feiertag weiterhin am Geburtstag ihrer Mutter, Königin Juliana, stattfindet, weil im Januar meist schlechtes Wetter ist. Das nenne ich pragmatisch. Typical Dutch. Koninginnedag bedeutet feiern. Zwei Tage lang ist ganz Amsterdam auf den Beinen und in den Straßen, überall ist es bunt und laut. Und es gibt einige ganz besondere Traditionen.

Sonntag. Die Stadt schmückte sich in der Nationalfarbe Orange, mit Bändern, Wimpeln, Luftballons und allen anderen Dekoartikeln, die es in Orange zu kaufen gibt. Leute klebten auf den Gehwegen Rechtecke mit Klebeband ab, als würden sie ein Revier für sich reservieren. Was damit wohl passieren würde?
Ich fuhr abends in die Innenstadt, ein Ausländermeeting besuchen und dort Freunde treffen. Auf dem Weg dort hin: Unmengen an Feierwütigen. Zudem war überall Polizei, die sichtlich nervös wirkte. Koninginnedag heißt leider auch besoffene Idioten, Streit und Randale. Mein Treffen war in einer Bar im obersten Stock eines Hochhauses und mit fantastischem Blick über die feiernde Stadt. Leider machte sie gegen eins dicht und wir mussten und eine andere Kneipe suchen. Die ersten Partys endeten, die Leute schleppten sich nach Hause. Viele sahen nicht so aus als würden sie am wirklich wichtigen morgigen Tag zu sehen sein. Wir fanden einen Pub, versackten in Gesprächen und wanderten um drei Uhr Morgens zum Leidseplein. Menschenmassen auch hier, Orange, friedlich. Eine weitere Kneipe fanden wir an diesem Morgen allerdings nicht mehr und so trennten wir uns.
Montag. 30. April. Perfektes Draußenseiwetter. Die Straßen waren voll von Leuten die, auf Decken ausgebreitet, altes Zeug verkauften. Dies war der Grund für die Reviermarkierungen am Vortag, Jeder hatte nun seinen abgesteckten Flecken eingenommen und wartete auf Kundschaft. Traditionsgemäß darf man am Koninginnedag verkaufen, was man will. Zumindest fast, Alkohol und solche Dinge sind verboten. Schnäppchenjägern wird empfohlen, früh auf die Märkte zu gehen um wirklich seltenes zu finden, ich war aber erst Mittag dort. Angeboten wurde tatsächlich alles erdenkliche, von Kleidung über Haushaltsgegenstände, alte Bücher und CDs, Selbstgebackenes und Selbstgebasteltes, Möbel, Schrapel. Koeniginndag ist Kellerausrümpletag. Ich fuhr mit dem Rad durch die Stadt, beobachtete Verkäufer und Käufer, Sammler und Schaulustige und jemanden, der seine soeben erstandene Couch auf dem Fahrrad davonwuchtete.
Ganz besonders ging es zu im Vondelpark, wo ich von einer Freundin hingeladen wurde. Auch dort wurde eine Menge verkauft, aber ausschließlich von Kindern. Sie boten Spielzeug feil, Limonade, Kuchen, Poffertjes (mini-Eierkuchen, quasi), kleine Theaterstücke, Tanzeinlagen und Violinenperformances. Der Vondelpark ist an diesem Tag traditionell reserviert für die kleinen Verkäufer und ich habe gehört, dass dies der Ursprung von der ganzen Flohmarktidee war.
Und Abends? Alles feiert, ich allerdings nicht, keine Lust. Laut und alkoholschwanger sind die Partys, gerade die Touristen gehen hier mit schlechtem Beispiel vorran. Jedem das Seine. Dafür passiert am Morgen ein Wunder. Noch bevor die Durchschnittspartyschnapsleiche am nächsten Tag ihren Kopf in Richtung Fenster wuchten kann um die Spuren der vergangenen Nacht zu sehen, haben sich Heinzelmännchengleich die Reinigungskolonnen durch die Stadt bewegt und alles aufgeräumt. Mittags gab es fast keine Spuren der Feiern mehr zu sehen. Nur in einigen zugeparkten Straßen, wo die Putzautos nicht durchkamen, stapelten sich Bierdosen, Müll und Partyüberbleibsel aller Art. In Orange, natürlich.

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Diese Aufnahmen hier stammen mal nicht aus Amsterdam, sondern aus Wippra. Was es damit auf sich hat, erklärt die Galerie selbst.


Ein paar Amsterdam-Ansichten bei Tage


Nachtaufnahmen von Dach meiner alten Wohnung aus


Mein erstes hier gebackenes Brot .. sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?


Natürlich gibts viel Wasser hier. Das ist der Meerarm, der durch Amsterdam führt, samt moderner Promenade und super Ausblick auf einen neueren Teil von Amsterdam.


Viel Regen bedeutet viele Wolken - und solch schöne Bilder im Abendlicht. Das Wohngebiet selbst hier ist nicht so fotogen.


Die Pflanze habe ich von Jochen bekommen. Mein erstes eigenes "Grün" hier .. sie hat einen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett. Ich hab blos vergessen, welcher Art die Pflanze angehört.

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