I AM'STERDAM!   ..   Joe's kleines Tagebuch im Internet aus Amsterdam für Freunde und Interessierte

Fünf mal Einunddreißig und zwanzig mal Text
Ein Minijubiläum
Donnerstag, 10. Februar 2011
 
Ich bin jetzt seit genau fünf Monaten in Amsterdam.

Seitdem habe ich so einiges erreicht. Ich habe ganz gut Fuß gefasst und mich in meine Arbeitswelt hineingefunden. Ich spreche fließend englisch und beginne so langsam, niederländisch zu verstehen. Ich habe neue Bekanntschaften gemacht, die eventuell später zu Freundschaften werden. Alles in allem Grund für mich, zufrieden mit mir zu sein. Mir gefällt es in Amsterdam, oder sagen wir mal, was ich bisher gesehen habe, gefällt mir. Es ist nicht so, dass ich die Niederlande schon einschätzen könnte oder die Niederländer, aber ein wenig mehr gesehen als der typische Tourist habe ich mittlerweile, bin tiefer in dieses Land eingetaucht. Ganz nebenbei ist dies hier mein zwanzigster Tagebucheintrag. Deswegen möchte ich ihn nutzen, um eine kleine Top 10 der Dinge vorzustellen, dir mir hier besonders gefallen.

10: Rabobank. Ich habe ein niederländisches Bankkonto, weil damit viele Dinge einfacher werden. Es kostet mich lediglich einen Pauschalbetrag, etwa fünf Euro pro Quartal. Und das wars. Im Preis inbegriffen ist Onlinebanking, bargeldloses Bezahlen überall in den Niederlanden, Geld Abheben überall in Eurpoa für faire Gebühren, egal an welcher Bank. Selbst im Dorf meiner Eltern. An so günstigem Service, der zudem grenzüberschreitend funktioniert, könnten sich deutsche Banken ruhig mal ein Beispiel nehmen.
09: Gebäck. Niederländer lieben Süßigkeiten! Es gibt unüberschaubar viele Sorten Kekse, Waffeln, Törtchen, einen speziellen, tierisch süßen Nachtisch namens Tompouce und andere Kalorienbomben. Und das meiste schmeckt.
08: Albert Heijn. Eine hier allgegenwärtige Supermarktkette. Sie ist in Amsterdams Einkaufslandschaft mit kleinen bis sehr großen Filialen vertreten und bietet eine gute Auswahl an allem, was man so gebrauchen kann. Zu vergleichen ist sie vielleicht mit Kaufland in Deutschland, mit dem Unterschied, dass die Läden hier bis 22:00 oder länger offen sind und die ein-Euro-Ramschpappaufsteller fehlen. Die Läden sind zumeist weiträumig, und man findet tatsächlich nach kurzem Suchen einen Verkäufer, der auch noch weiß, wo was steht. In der näheren Umgebung meiner Wohnung mit Abstand der beste Supermarkt.
07: Gummibärchen. Niederländer lieben Süßigkeiten! Ja ich weiß, den Satz hatte ich schon. In allen größeren Supermärkten gibts ein ganzes Regal voll Gummibärchen, meist gegenüber dem Regal voller Gebäck. Neben den typisch deutschen Haribos gibt es noch einige niederländische Marken und die Eigenmarken des Marktes. Und auch hier schmeckt alles! Regale mit Schüttgut zum Selbstabpacken gibts auch immer öfter. Noch habe ich nicht alles ausprobiert, aber ich arbeite emsig daran.
06: Englisch. Mein Start hier wäre wesendlich holpriger gewesen, wenn nicht jedermann hier Englisch könnte. Genaugenommen wär ich dann nicht auf die idee gekommen, in den Niederlanden arbeiten zu wollen. In ein Land zu kommen, in dem man sich erstmal mit niemandem verständigen kann, stelle ich mir schlimm vor, in Deutschland dürfte es mindestens vielen englischsprachigen Ausländern so gehen.
05: Fietsen. In Deutschland zu selten praktiziert und stiefmütterlich behandelt, ist es hier selbstverständlicher Teil des Alltags. Es gibt überall Fahrradstraßen mit zwei Spuren, eigenen Ampeln und Vorfahrtsregeln. Jeder radelt. Schüler. Arbeiter. Beamte. Rentner. Eltern fahren ihre Kinder auf Transporträdern zum Kindergarten, Frauen ihre Einkäufe im Riesenlenkerkorb nach hause und Jugendliche ihre Freundinnen abends auf dem Gepäckträger zur Disco. Und ich denke, das trägt zu guten Stücken dazu bei, dass ich wirklich selten dicke Menschen sehe hier. Und wenn, sind es wahrscheinlich Touristen.
04: Mentalität [1]: Niederländer sind keine Italiener, aber auch keine Norweger. Sie sind ruhig und verschlossener als Leute in Deutschland, und ebenso ernst. Sie haben aber keine Berührungsängste neuem gegenüber. Sie sind freundlich und hilfsbereit. Gerade zu Begin meiner Zeit habe ich dies zu schätzen gelernt, da ich mich pausenlos verirrt habe und ohne die Hilfe von Passanten wahrscheinlich am ersten Tag nie meine Adresse gefunden hätte.
03: Doktorrantsein. Ich darf machen, was ich will. Na gut, fast. Mein Projekt muss vorrankommen und ich muss mir Gedanken über wissenschaftliche Veröffentlichungen machen, an denen ich früher oder später teilhaben werde. Aber alles dazwischen kann ich selbst entscheiden, z. B. wann ich was wie angehe, wo ich worüber mit wem rede. Ich habe keine klaren Vorgaben. Ich mag diese freie Art zu arbeiten, es ist tatsächlich das, was ich mir immer gewünscht habe.
02: Mentalität [2]: Amsterdam ist eine der ältesten Weltstädte. Sie ist verbunden mit dem halben Globus, seit der Seehandel in Europa erwacht ist, irgendwann ab dem 13. Jahrhundert. Das prägt die Menschen seit je her. Sie sind neuen Gedanken gegenüber offen und liberal, fürchten sich nicht vor dem Fremden und legen ab und zu höheren Wert auf Kultur und freie Lebensweise als auf die absolute Befolgung von Regeln und Gesetzen.
01: Familie und Freunde zuhause. Okay, sie gehören nicht zu den Niederlanden. Aber sie gehören auf Platz eins dieser Liste, weil sie enorm dazu beitragen, dass ich mich wohl fühle hier. Ich kommuniziere jeden Tag mit zuhause, mit alten Freunden aus Halle und von Überhallher, mit neuen Freunden, mit meiner Familie. Das gibt mir Halt und das Gefühl, dass ich nicht aus der Welt bin, hier in diesem neuen, immernoch ein wenig fremden Land.

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Diese Aufnahmen hier stammen mal nicht aus Amsterdam, sondern aus Wippra. Was es damit auf sich hat, erklärt die Galerie selbst.


Ein paar Amsterdam-Ansichten bei Tage


Nachtaufnahmen von Dach meiner alten Wohnung aus


Mein erstes hier gebackenes Brot .. sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?


Natürlich gibts viel Wasser hier. Das ist der Meerarm, der durch Amsterdam führt, samt moderner Promenade und super Ausblick auf einen neueren Teil von Amsterdam.


Viel Regen bedeutet viele Wolken - und solch schöne Bilder im Abendlicht. Das Wohngebiet selbst hier ist nicht so fotogen.


Die Pflanze habe ich von Jochen bekommen. Mein erstes eigenes "Grün" hier .. sie hat einen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett. Ich hab blos vergessen, welcher Art die Pflanze angehört.

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