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Laufen, nicht fahren
Die Kunst, nicht zum Tigerfutter zu werden
Dienstag, 29. März 2011
Ich fahre zur Arbeit und zurück jeden Tag mindestens 10 Kilometer mit dem Rad. Meine Fitness wird dadurch leider nicht unbedingt verbessert, da die einzelnen Stecken zu kurz sind, als dass sich ein Trainingseffekt einstellen würde. Dazu müsste ich wenigstens 15km am Stück fahren. Früher in Halle habe ich regelmäßig große Fahrradtouren gemacht, dafür habe ich hier leider noch keine Zeit gefunden. Ein Arbeitskollege von mir joggt regelmäßig. Er empfahl mir, doch stattdessen auch mal eine Runde zu laufen. Ich habe ihn gefragt, welche Distanz ein guter Einstieg ist. Seiner Meinung nach sollte ich mit nicht mehr als zwei Kilometern anfangen. Vorgestern habe ich das mit dem Jogging ausprobiert, zum ersten mal seit Jahren.
Zwei Kilometer. Das ist wirklich wenig, sind fünf Minuten auf dem Fahrrad und klang nicht, als würde mich das erschöpfen.
Während eines Trainingsdurchgangs in egal welcher Sportart (Ausgenommen Schach) erreicht man nacheinander verschiedene Stadien der Energieversorgung im Körper. Die ersten Minuten Leistung erbringt der Mensch spontan mit den Zuckervorräten, die so in den Muskelzellen selbst schlummern.
Evolutionärer Hintergrund davon: Tiger sieht Äffchen. Äffchen sieht Tiger. Äffchen muss um Leben rennen, ohne Zeit zu haben, um sich auf den Sport vorzubereiten. Äffchen überlebt vorerst.
Wenn dieser Vorrat alle ist, wird neuer Zucker zu den Muskeln rangekarrt, aus dem Blut und anderen schnellen Speichern. Das funktioniert mit fließendem Übergang aus dem ersten Stadium und sorgt dafür, dass unser Äffchen nach drei Minuten nicht einfach umfällt und doch Tigerfutter wird.
Ist allerdings auch dieser Speicher leer, wird es spannend. Es gibt einen Schalter im Körper, und wenn der aktiviert wird, stellt sich der Stoffwechsel auf Ausdauerleistung um. Es wird nun so viel Energie bereitgestellt, wie man verbraucht, und das über einen sehr langen Zeitraum. Das Problem mit diesem Schalter ist: er wird überwacht. Und zwar vom inneren Schweinehund. Dieser sorgt dafür, dass man sich nach dem Aufbrauchen von Energievorrat Nr. zwei erst einmal schlapp und kraftlos fühlt, obwohl die Dauerenergie noch gar nicht angetastet ist. Unerfahrene Sportler hören nun auf mit Sport und wundern sich über den ausbleibenden Trainingseffekt. Unser Äffchen denkt gerade nicht über Schweinehunde nach und rennt einfach. Dem Tiger ist die Affenjagt zu doof und er erspäht stattdessen eine Gruppe moppeliger Touristen.
Wenn man die Phase der Schlappheit überwindet, verbessert man seine Leistungsfähigkeit. Beim Radfahren früher kam die Schweinehundgrenze nach etwa 10 Kilometern, wirklich Sense mit meiner Energie war dann drei Stunden und weitere 50km später.
Achja, Wie nun mein Joggen war? Nach 500 Metern merkte ich, dass meine Schuhe ungeeignet sind zum Laufen. Nach einem Kilometer taten mir die Füße weh. Dazu gesellten sich auf dem zweiten Kilometer meine schmerzenden Beine, die diese Art der Anstrengung überhaupt nicht gewohnt sind. Mein Körper muss sich erst an das Laufen gewöhnen. Immer langsamer werdend kam ich relativ fertig wieder zu hause an, lange bevor ich meinen inneren Schweinehund vom Powerschalter schuppsen konnte. Einen Tag später spürte ich meine Beine immer noch. Mein Kollege hatte recht. Zwei Kilometer sind schon gut für den Anfang. Diese Woche will ich drei versuchen.
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Diese Aufnahmen hier stammen mal nicht aus Amsterdam, sondern aus Wippra. Was es damit auf sich hat, erklärt die Galerie selbst.
Ein paar Amsterdam-Ansichten bei Tage
Nachtaufnahmen von Dach meiner alten Wohnung aus
Mein erstes hier gebackenes Brot .. sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?
Natürlich gibts viel Wasser hier. Das ist der Meerarm, der durch Amsterdam führt, samt moderner Promenade und super Ausblick auf einen neueren Teil von Amsterdam.
Viel Regen bedeutet viele Wolken - und solch schöne Bilder im Abendlicht. Das Wohngebiet selbst hier ist nicht so fotogen.
Die Pflanze habe ich von Jochen bekommen. Mein erstes eigenes "Grün" hier .. sie hat einen Ehrenplatz auf dem Fensterbrett. Ich hab blos vergessen, welcher Art die Pflanze angehört.
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